"Man sieht nur mit dem Herzen gut"

"Man sieht nur mit dem Herzen gut"

Die Kinderoper "Der kleine Prinz"

Eine große Aufgabe hatte sich das"Kinderopernteam" der Gartenschule Wendlingen unter Leitung von Christa Schimpf und Andrea Lorch gestellt. Seit September 2017 probte der Grundschulchor, Schauspieler und Solisten eine richtige kleine Oper von Basti Bund und Michael Sommer, basierend auf dem berühmten, 1943 erschienenen Buch "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry.

Die philosophisch-poetische Geschichte vom kleinen Prinzen, der allein auf einem winzigen Asteroiden lebt und auf der Suche nach Freunden allerlei Planeten mit seltsamen Bewohnern bereist und schließlich auf der Erde landet, übt bis heute eine ungebrochene Faszination aus. Auf der Erde findet der kleine Prinz zwei Freunde: den Piloten und gleichzeitigen Erzähler des Märchens sowie den Fuchs. Der Fuchs lehrt den kleinen Prinzen, »Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.« Der Geist ist das verborgene Wesen der Dinge. Er wird geschaffen durch Freundschaft und Liebe, durch unsere Entscheidungen und unsere Zuwendung zu etwas oder zu jemandem.
Vor dem phantasie - und stimmungsvollen Bühnenbild von Steffen Müller, das immer wieder schnellen Verwandlungen unterzogen werden konnte, agierten der Chor der Gartenschule und zahlreiche Vokalsolisten, einfühlsam und souverän am Flügel von Walter Schimpf begleitet sowie von Waldemar Götz, Klarinette, und Franziska Höffler, Flöte, unterstützt.
Der Kinderchor unter Christa Schimpf und Andrea Lorch überzeugte durch seine gespannte und freudige Aufmerksamkeit, seinen Chorklang und die gute Textverständlichkeit.
Auch die acht - bis zehnjährigen Solisten waren sehr gut auf ihren Bühnenauftritt vorbereitet. Yann Ole Steiner als kleiner Prinz füllte die umfangreiche Hauptrolle sowohl sprachlich als auch spielerisch überzeugend aus und berührte das Publikum mit seinem wunderschönen Knabensopran. Yurij Nakaso verkörperte einen ausgezeichnet singenden und spielenden Fuchs, Mia Wei eine reizende Rose, Lisa Dietrich eine geschmeidige Schlange und die ehemalige Gartenschülerin Laura Wörz einen souveränen und wandlungsfähigen Piloten. Alle Gesangssolisten meisterten bewundernswert ihre zum Teil wirklich schwierigen Partien. In den Sprechrollen überzeugten Miray Aydin, Malin Burger und Quimey Baisch Galván als Rosen, Tom Zeuner als Geschäftsmann, Sarah Seher als Laternenanzünder, Akasha Köpf als Geograph, sowie der ehemalige Gartenschüler Jonas Heilemann als Säufer und Thomas Schumm, Lehrer an der Gartenschule, als König. Die Technik- AG des Robert-Bosch-Gymnasiums sorgte für den "guten Ton" und die stimmungsvolle und gut durchdachte Beleuchtung.
Das Publikum bedankte sich für diese großartige Leistung mit lang anhaltendem Applaus.

Dorothee Wertz